ein Jahr Auszeit und die Überraschungen des Lebens...
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Während wir weiterhin auf die "Express- Lieferung" warten machen wir kleinere Wanderungen und Ausflüge. Wir fahren nach El Golfo- ein idyllisches Fischerdorf im Südosten der Insel, angrenzend am südlichen Rand des Timanfaya- Nationlparks. Der abgeschiedene Ort an der Küste wurde erst in den 90er Jahren an die Zivilisation angeschlossen- davor gab es weder Strom und Wasserleitungen, noch eine Telefonverbindung. Heute ist es ein sehr beliebter Ausflugsort welcher für seine wohl sehr guten Fischrestaurants bekannt ist. Aber die Touristen kommen vor allem wegen des Vulkankraters El Golfo- dieser ist teilweise im Meer versunken. Aufgrund der Vulkanausbrüche im 18. Jahrjunder hat sich eine Lagune - Charco de los Clicos- gebildet. Durch eine bestimmte Algenart schimmert die Lagune grün und darurch ergibt es einen wunderschönen Farbkontrast. In den letzten Jahren verdunstete die grüne Lagune immer mehr und es ist heute nur noch ein Bruchteil davon erhalten! Es gibt einen schönen Wanderweg entlang der Küste- auf der einen Seite der Atlantik, und auf der anderen Seite der Nationalpark mit den Vulkanen. Wir besuchen nochmal die wunderschöne Stadt Teguise. Wir waren schon einmal hier auf dem Markt- hier findet jeden Sonntag der größte Markt Lanzarotes statt. Teguise war bis 1852 die Hauptstadt und wird volkstümlich immer noch "La Villa" genannt. Die Stadt wurde im 15. Jahrhundert erbaut und befindet sich im Landesinneren ( wegen der damaligen Angst vor Piratenangriffen). Diese recht kleine, wenn auch hübsche Festungsanlage - das Castillo de Santa Barbara- trohnt über Teguise; heute befindet sich darin ein Piratenmuseum. Die Innenstadt steht komplett unter Denkmalschutz und hat bis heute ihr historisches Erscheinungsbild behalten. Wir ziehen nochmal an die Küste und verweilen in La Santa. Das kleine Fischerdörfchen liegt im Nordwesten der Insel... Wir vertreiben uns die Zeit... fahren durch hübsche Ortschaften, genießen die Landschaft... wir entdecken verlassene Piratenbehausungen und studieren das Verhalten der heimischen Vögel... Wir besichtigen die Fundacion Cesar Manrique und sind begeistert... diese schlichte, klare Schönheit... wir nehmen viele Inspirationen mit... und endlich... nach 10 Tagen kommt die "Express- Lieferung" an!!!
Das ist doch zu schaffen...allerdings stellt sich heraus dass VW den falschen Sensor geschickt hat! Wir verbringen wieder einmal viel Zeit in der Werkstatt und Sergio macht viele Überstunden und versucht uns zu helfen. Henri hat eine Idee wie man den Sensor evtl. umbauen könnte...Sergio verbringt den ganzen Abend bis 22:00 damit das Teil passend zu machen... am nächsten Tag stellt sich dann heraus dass VW "doppelt" falsch geschickt hat- unser Bus hat einen 5- Zylinder- Motor (deshalb ist das Teil ja auch nirgends zu bekommen!) und die schicken uns den Sensor für 4- Zylinder! Jetzt ist der Moment der Verzweiflung gekommen... morgen geht die Fähre und wir können nicht noch mehr schieben...wir überlegen Alternativen und fragen uns wozu das Ganze!
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Hier mitten im Atlantischen Ocean sitzen wir nun auf Lanzarote fest! Das ist ein kleiner Überblick der Kanarischen Inseln und unsere bisherige Route. Wir können leider bei Luis & Myriam nicht verlängern da sie Gäste erwarten und somit verbringen wir eine Nacht in Arrecife. Arrecife ist seit 1852 die Hauptstadt und zählt ca. 61 350 Einwohner. Die Stadt liegt an der Küste und es gibt einen wunderbaren, nicht überfüllten Stadtstrand mit Palmen und das einzige Hochhaus der Insel. Seit 1964 gibt es die nördlich gelegene Meerwasserentsalzungsanlage welche die gesamte Insel mit Wasser versorgt. Im Altstadtviertel liegt der alte Fischerhafen- die wunderschöne Lagune Charco de San Gines, heute ein Ankerplatz für kleine Boote. Gleich in der Nähe gibt es einen schönen schattigen Platz mit der Iglesia San Gines... ...und sonstige hübsche Ecken zu entdecken. Sehenswert ist auch das Castillo San Gabriel- die ehemalige Festungsanlage um Arrecife vor Piratenangriffen zu schützen. Heute befindet sich darin ein kleines Geschichtsmuseum. Vorallem der Blick von der Anlage aus auf die Stadt ist traumhaft schön! Nach dem Besuch der Hauptstadt holen wir nach wo das ganze "Übel" begann... ...diesmal starten wir von der anderen Seite zu Fuss und erkunden den Nationalpark Timanfaya rund um die Feuerberge. Lanzarote ist ca. zu drei Vierteln mit Lava bedeckt und die riesigen Lavafelder erstrecken sich bis zur Küste. Sechs Jahre dauernde Vulkanausbrüche (1730 - 1736) haben ihre Spuren hinterlassen... ... 32 Vulkankegel gibt es seitdem im Nationalpark. Der letzte Ausbruch war 1824. Die Passatwinde bringen Feuchtigkeit und es entstehen v.a. Flechten und widerstandsfähige kleine Pflanzen. Die karge, dunkle Landschaft und all die vielen Krater und Kegel üben schon eine gewisse Faszination aus und man kann hier stundenlang wandern... nur das Lavageröll mit den vielen spitzen Steinenn ist gewöhnungsbedürftig und erfordert gutes Schuhwerk ( Liebe Susanne, danke für den Tipp!) La Graciosa - die anmutige Wir haben Zeit und wir müssen uns ablenken... deshalb machen wir einen Tagesausflug auf die kleine Nachbarinsel La Graciosa. Es fährt ca. alle 30 Minuten von Orzola aus (im Norden Lanzarotes) eine Fähre rüber und diese benötigt ca. eine halbe Stunde. Man kommt dann im Hauptort Caleta del Sebo an. Seit dem 6.11.2018 gilt La Graciosa offiziell als achte Insel der Kanaren. Die meisten der ca. 695 Einwohner leben im Hauptort und verdienen ihr Geld mit Fischfang oder Tourismus. Auf La Graciosa gibt es keine asphaltierten Strassen und nur wenige Autos. Man erkundet die Insel hauptsächlich mit dem Fahrrad (kann man in Caleta del Sebo mieten) oder man wandert. Für die "Fusslahmen" gibt es auch die Möglichkeit mit dem Jeep zu den Traumstränden zu gelangen. Es gibt hier wunderbare, helle Sandstrände mit kristallklarem Wasser... ...und es lassen sich phantastische einsame Buchten finden... La Graciosa, als Naturgebiet geschützte Insel, ist Teil des Meeresschutzgebietes des Chinijo- Archipels. Chinijo- ist auch die Bezeichnung der lokalen Einwohner. Auf der Insel gibt es noch einen zweiten Ort- Casas de Pedro Barba, ein ehemaliges Fischerdorf. Jetzt wird die Ansiedlung vor allem als Ferienort von Kanarenbewohnern genutzt. Es war ein wunderschöner Ausflug und La Graciosa ist wircklich einen Besuch wert! und immer noch kein festland in sicht... Voller Ungeduld verfolgen wir den Verlauf unserer Sendung- wohlgemerkt unserer Express- Sendung! In der Werbung heisst es: wir versenden weltweit innerhalb von 3 Tagen... ...wir können es nicht fassen... aber schaut doch selbst Donnerstag, August 08, 2019 Ort Zeit Stück 12 Sendung sortiert MADRID - SPAIN MADRID - SPAIN 08:34 1 Stück 11 Ankunft in der DHL-Niederlassung MADRID - SPAIN MADRID - SPAIN 07:01 1 Stück 10 Sendung zur Aufbewahrung in DHLNiederlassung MUNICH - GERMANY 04:02 9 Verlässt DHL-Niederlassung LEIPZIG GERMANY LEIPZIG - GERMANY 03:48 1 Stück 8 Sendung sortiert LEIPZIG - GERMANY LEIPZIG - GERMANY 02:34 1 Stück Mittwoch, August 07, 2019 Ort Zeit Stück 7 Ankunft in der DHL-Niederlassung LEIPZIG - GERMANY LEIPZIG - GERMANY 23:45 1 Stück 6 Verlässt DHL-Niederlassung MUNICH GERMANY MUNICH - GERMANY 22:37 1 Stück 5 Sendung sortiert MUNICH - GERMANY MUNICH - GERMANY 20:29 1 Stück 4 Ankunft in der DHL-Niederlassung MUNICH - GERMANY MUNICH - GERMANY 20:24 1 Stück Dienstag, August 06, 2019 Ort Zeit Stück 3 Sendung zur Aufbewahrung in DHLNiederlassung MUNICH - GERMANY 03:44 Freitag, August 02, 2019 Ort Zeit Stück 2 Sendung zur Aufbewahrung in DHLNiederlassung MUNICH - GERMANY 21:11 1 Sendung abgeholt MUNICH - GERMANY 15:10 Das heisst für uns eine weitere Woche auf der Insel... und Fortsetzung folgt...
Das Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist andere Pläne zu machen ... (John Lennon), aber dazu kommen wir später... Unsere Auszeit ist fast rum und es heisst Abschied nehmen von La Gomera. Eigentlich wollten wir unseren Bus hier anmelden, aber es ist zu kompliziert, aufwendig und teuer. Um weitere Schwierigkeiten mit der Guardia civil zu vermeiden, fahren wir mit unserem Bus wieder zurück nach Deutschland. Wir kennen noch nicht alle kanarischen Inseln kennen und da wir Lust auf etwas Neues haben, entscheiden wir uns für einen Besuch auf Lanzarote. Die Insel liegt auch auf unserem Weg Richtung Südspanien, allerdings müssen wir zuerst nach Teneriffa und wir machen einen Zwischenstopp in der Nähe von Candelaria. Hier ist es im Moment etwas stürmisch, deshalb sind die kleinen Buchten menschenleer und das Wetter lädt zu kleinen Wanderungen ein. Hier an der Küste gibt es in vielen Supermärkten frischen Fisch und Meeresfrüchte zu kaufen... für uns ein Schlemmerparadies! Am nächsten Morgen geht es früh mit der Fähre weiter nach Gran Canaria...hier müssen wir zum anderen Hafen fahren um zur Fähre nach Lanzarote zu gelangen. Es ist weiterhin sehr windig und die Überfahrt (3,5 Std.) kein Genuß! Zuerst geht es in den Süden- dort gibt es in einer schönen Bucht- Playa Papagayo- einen Campingplatz. Wir sind überrascht wieviele Leute von Lanzarote ein Wohnmobil besitzen um dann damit das Wochenende am Strand zu verbringen! Als wir ankommen ist es Samstag und die Playa ist sehr überfüllt. Leider bietet der Campingplatz keinen Schatten und auch keine Möglichkeit unser Sonnensegel zu spannen, sodass wir am nächsten Tag umziehen. Wir finden ein traumhaft schönes Appartement in Tinajo wo wir die nächsten 4 Tage verbringen (die Fähre zum Festland ist für Donnerstag gebucht). Der erste Eindruck von dieser Insel ist sehr beeindruckend und wir beide sind von Anfang an begeistert! Cesar Manrique ( 1919 - 1992), ein bedeutender Künstler aus Lanzarote hat das Bild der Insel entscheidend geprägt. Er wollte seine Heimatinsel zu einem der schönsten Orte der Welt machen. Er gewann die Unterstützung des damaligen Inselpräsidenten Pepin Ramirez der seine Pläne unterstützte. Seit 1968 gibt es ein Verbot für Werbetafeln und die Vereinbarung einer traditionellen Bauweise- die Wohnhäuser dürfen max. zweistöckig sein, alle sind weiß gekalkt und haben grüne ( an der Küste blaue) Türen und Fensterläden. Manrique war seiner Zeit voraus und hat sich damals schon für den Umweltschutz eingesetzt. 40% der Insel stehen unter Naturschutz und sind nicht bebaubar. 1993 erklärte die UNESCO die Insel zum Biosphärenreservat! Diese zum Teil sehr karge Landschaft mit dunklem Lavagestein und die weißen, wie in die Natur eingebettenden Ansiedlungen, ergeben ein unglaubliches harmonisches Bild. Am Sonntag sind wir an der Westküste unterwegs und besuchen den Markt in Teguise. Am Montag geht es in den Norden...auf dem Weg, direkt neben der Strasse liegt ein Gebiet mit ungewöhnlichen Gesteinsformationen...hier lohnt sich ein längerer Stopp! Wir folgen den Kunstwerken Manriques und besuchen den Jardin de Cactus... ein ehemaliger Steinbruch wurde zu einem großen Kakteengarten mit ca. 4500 Kakteen gestaltet. Es ist Manriques letztes Werk vor seinem Tod. Anschließend geht es zu der Cueva de los Verdes- eine 7 km lange Lavaröhre welche ca. 3000 Jahre alt ist. Diese wurde von Manrique gemeinsam mit dem Künstler Jesus Soto mit Lichtinstallationen ausgestattet. Es gibt im inneren der Höhle auch einen Konzertsaal für ca. 300 Besucher. Der Mirador de Rio bietet eine phantastische Aussicht auf die Nachbarinsel La Graciosa. Es geht regelmäßig eine Fähre, und jeden den wir hier treffen empfiehlt uns einen Tagesauflug auf diese wohl sehr naturbelassene und ruhige Insel. Ein Grund mehr wiederzukommen.... Am Dienstag ist es sehr bewölkt und es nieselt etwas... ein gutes Wetter um in den Nationalpark Timanfaya zu fahren und den Feuerbergen- Montañas del fuego- einen Besuch abzustatten. Kurz nach der Straßenabzweigung zahlt man 10 Euro und dann geht es im Schneckentempo eine enge Straße nach oben... die Anzahl der Besucher ist begrenzt und es werden immer ca. 10 Autos reingelassen... wir schlängeln uns über 1,5 h nach oben und dann ist es soweit- wir sind die ersten der nächsten 10... und als wir dann endlich durchgewunken werden... springt unser Bus nicht an! Unfassbar... gibt es hier eine versteckte Kamera? Nein, hier gibt es nichts als Lavageröll, die Autoschlange, die Wärterin und den Wind... O.K. geben wir unserem Bus eine halbe Stunde um sich zu beruhigen...wir müssen dringend aufs Klo und gehen hoch zur Plattform... wir erhaschen einen kurzen Blick auf die Feuerberge... danach sind mehrere Versuche unseren Bus zu starten erfolglos! Wieder einmal kommt der Abschleppdienst; die Wärterin gibt uns einen Tipp von einer Autowerkstatt in der Hauptstadt Arrecife und organisiert die Telefonnummer und wir haben Glück- Sergio, der Chef, schiebt uns notfallmäßig rein. Am Mittwoch verbringen wir den ganzen Nachmittag vor der Werkstatt und bangen...der Hallgeber ist defekt und es ist kein Ersatzteil aufzutreiben...Sergio ist ein echter Tüfftler und versucht sein bestes... abends um 21:00 Uhr gibt er auf... es ist nicht zu machen! Am Donnerstag fahren wir wieder nach Arrecife und buchen problemlos die Fähre um... wir können die Unterkunft um einen Tag verlängern- die Besitzer Luis und Myriam sind ganz toll- sie wollen helfen und verlangen keinen Cent! Ein guter Freund von Henri organisiert von München aus alles... er geht persönlich zu VW und bestellt das Ersatzteil (zu einem völlig überteuerten Preis), organisiert einen Express-versand....etc. und er gibt sein Bestes.... jetzt können wir nur noch hoffen dass alles klappt... Tja, wir hatten das ganz anders geplant... aber wenigstens ist unser Bus in guter Gesellschaft... Fortsetzung folgt....
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AutorLaRica ist "die Reiche" - Claudia Reich und der Gaucho ist Henri Rabe Archiv
October 2022
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