ein Jahr Auszeit und die Überraschungen des Lebens...
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Das Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist andere Pläne zu machen ... (John Lennon), aber dazu kommen wir später... Unsere Auszeit ist fast rum und es heisst Abschied nehmen von La Gomera. Eigentlich wollten wir unseren Bus hier anmelden, aber es ist zu kompliziert, aufwendig und teuer. Um weitere Schwierigkeiten mit der Guardia civil zu vermeiden, fahren wir mit unserem Bus wieder zurück nach Deutschland. Wir kennen noch nicht alle kanarischen Inseln kennen und da wir Lust auf etwas Neues haben, entscheiden wir uns für einen Besuch auf Lanzarote. Die Insel liegt auch auf unserem Weg Richtung Südspanien, allerdings müssen wir zuerst nach Teneriffa und wir machen einen Zwischenstopp in der Nähe von Candelaria. Hier ist es im Moment etwas stürmisch, deshalb sind die kleinen Buchten menschenleer und das Wetter lädt zu kleinen Wanderungen ein. Hier an der Küste gibt es in vielen Supermärkten frischen Fisch und Meeresfrüchte zu kaufen... für uns ein Schlemmerparadies! Am nächsten Morgen geht es früh mit der Fähre weiter nach Gran Canaria...hier müssen wir zum anderen Hafen fahren um zur Fähre nach Lanzarote zu gelangen. Es ist weiterhin sehr windig und die Überfahrt (3,5 Std.) kein Genuß! Zuerst geht es in den Süden- dort gibt es in einer schönen Bucht- Playa Papagayo- einen Campingplatz. Wir sind überrascht wieviele Leute von Lanzarote ein Wohnmobil besitzen um dann damit das Wochenende am Strand zu verbringen! Als wir ankommen ist es Samstag und die Playa ist sehr überfüllt. Leider bietet der Campingplatz keinen Schatten und auch keine Möglichkeit unser Sonnensegel zu spannen, sodass wir am nächsten Tag umziehen. Wir finden ein traumhaft schönes Appartement in Tinajo wo wir die nächsten 4 Tage verbringen (die Fähre zum Festland ist für Donnerstag gebucht). Der erste Eindruck von dieser Insel ist sehr beeindruckend und wir beide sind von Anfang an begeistert! Cesar Manrique ( 1919 - 1992), ein bedeutender Künstler aus Lanzarote hat das Bild der Insel entscheidend geprägt. Er wollte seine Heimatinsel zu einem der schönsten Orte der Welt machen. Er gewann die Unterstützung des damaligen Inselpräsidenten Pepin Ramirez der seine Pläne unterstützte. Seit 1968 gibt es ein Verbot für Werbetafeln und die Vereinbarung einer traditionellen Bauweise- die Wohnhäuser dürfen max. zweistöckig sein, alle sind weiß gekalkt und haben grüne ( an der Küste blaue) Türen und Fensterläden. Manrique war seiner Zeit voraus und hat sich damals schon für den Umweltschutz eingesetzt. 40% der Insel stehen unter Naturschutz und sind nicht bebaubar. 1993 erklärte die UNESCO die Insel zum Biosphärenreservat! Diese zum Teil sehr karge Landschaft mit dunklem Lavagestein und die weißen, wie in die Natur eingebettenden Ansiedlungen, ergeben ein unglaubliches harmonisches Bild. Am Sonntag sind wir an der Westküste unterwegs und besuchen den Markt in Teguise. Am Montag geht es in den Norden...auf dem Weg, direkt neben der Strasse liegt ein Gebiet mit ungewöhnlichen Gesteinsformationen...hier lohnt sich ein längerer Stopp! Wir folgen den Kunstwerken Manriques und besuchen den Jardin de Cactus... ein ehemaliger Steinbruch wurde zu einem großen Kakteengarten mit ca. 4500 Kakteen gestaltet. Es ist Manriques letztes Werk vor seinem Tod. Anschließend geht es zu der Cueva de los Verdes- eine 7 km lange Lavaröhre welche ca. 3000 Jahre alt ist. Diese wurde von Manrique gemeinsam mit dem Künstler Jesus Soto mit Lichtinstallationen ausgestattet. Es gibt im inneren der Höhle auch einen Konzertsaal für ca. 300 Besucher. Der Mirador de Rio bietet eine phantastische Aussicht auf die Nachbarinsel La Graciosa. Es geht regelmäßig eine Fähre, und jeden den wir hier treffen empfiehlt uns einen Tagesauflug auf diese wohl sehr naturbelassene und ruhige Insel. Ein Grund mehr wiederzukommen.... Am Dienstag ist es sehr bewölkt und es nieselt etwas... ein gutes Wetter um in den Nationalpark Timanfaya zu fahren und den Feuerbergen- Montañas del fuego- einen Besuch abzustatten. Kurz nach der Straßenabzweigung zahlt man 10 Euro und dann geht es im Schneckentempo eine enge Straße nach oben... die Anzahl der Besucher ist begrenzt und es werden immer ca. 10 Autos reingelassen... wir schlängeln uns über 1,5 h nach oben und dann ist es soweit- wir sind die ersten der nächsten 10... und als wir dann endlich durchgewunken werden... springt unser Bus nicht an! Unfassbar... gibt es hier eine versteckte Kamera? Nein, hier gibt es nichts als Lavageröll, die Autoschlange, die Wärterin und den Wind... O.K. geben wir unserem Bus eine halbe Stunde um sich zu beruhigen...wir müssen dringend aufs Klo und gehen hoch zur Plattform... wir erhaschen einen kurzen Blick auf die Feuerberge... danach sind mehrere Versuche unseren Bus zu starten erfolglos! Wieder einmal kommt der Abschleppdienst; die Wärterin gibt uns einen Tipp von einer Autowerkstatt in der Hauptstadt Arrecife und organisiert die Telefonnummer und wir haben Glück- Sergio, der Chef, schiebt uns notfallmäßig rein. Am Mittwoch verbringen wir den ganzen Nachmittag vor der Werkstatt und bangen...der Hallgeber ist defekt und es ist kein Ersatzteil aufzutreiben...Sergio ist ein echter Tüfftler und versucht sein bestes... abends um 21:00 Uhr gibt er auf... es ist nicht zu machen! Am Donnerstag fahren wir wieder nach Arrecife und buchen problemlos die Fähre um... wir können die Unterkunft um einen Tag verlängern- die Besitzer Luis und Myriam sind ganz toll- sie wollen helfen und verlangen keinen Cent! Ein guter Freund von Henri organisiert von München aus alles... er geht persönlich zu VW und bestellt das Ersatzteil (zu einem völlig überteuerten Preis), organisiert einen Express-versand....etc. und er gibt sein Bestes.... jetzt können wir nur noch hoffen dass alles klappt... Tja, wir hatten das ganz anders geplant... aber wenigstens ist unser Bus in guter Gesellschaft... Fortsetzung folgt....
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AutorLaRica ist "die Reiche" - Claudia Reich und der Gaucho ist Henri Rabe Archiv
October 2022
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