ein Jahr Auszeit und die Überraschungen des Lebens...
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Wir übernachten im Städtchen Arica welches ganz im Norden Chiles liegt. Am nächsten Tag geht es über die Grenze nach Peru. Der Grenzübergang verläuft ohne Probleme, und wenn man weiss welches Formular man ausfüllen muss, geht es auch relativ flott. Die nächste Stadt nach der Grenze ist Tacna und wir fahren weiter bis Moquegua. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich- teilweise sehr karg und staubig, teils sehr grün und farbenprächtige Berge. In jedem Land muss man sich neu organisieren, und Peru ist für uns völlig neu. Hier gibt es kaum Campingplätze und wir suchen nach Alternativen. Vorerst nehmen wir uns ein Zimmer in einer Hospedaje (Hostal/ Hotel) mit Garage. Tagsüber ist es kein Problem unseren Bus zentral zu parken, aber nachts sollte man ihn nicht unbewacht stehen lassen. In Moquegua irren wir durch die engen Gassen bis wir unser Hostal finden und lernen den peruanischen Verkehr kennen! In Peru werden die Ampeln (diese sind rar!) beachtet, ansonsten hat derjenige Vorfahrt der am lautesten hupt, am schnellsten oder am dreistesten fährt! Durch Städte zu fahren ist total anstrengend und gefährlich und fordert unser beider Konzentration! Zweispurige Strassen werden vierspurig- die colectivos (kl. Sammelbusse) fahren rechts und halten alle paar Meter um sich dann wieder rücksichtslos reinzudrängeln, links drängeln die Lastwägen, von beiden Seiten die Dreirad- Taxis, Mopeds, Fahrräder und sonstiges... dann sind da auch noch die Einwohner und Hunde welche die Strasse queren...und die Strassen selber- falls geteert dann voller Schlaglöcher oder Sandpisten mit Gräben, Steinen und Wasserpfützen! Deshalb meiden wir größere Städte und somit fahren wir leider auch an Arequipa vorbei ( die "weiße Stadt" soll wunderschön sein!). Wir übernachten in einem kleinem Ort ausserhalb und fahren dann weiter zum Titicacasee. Auf dem Weg dorthin wieder wunderschöne Landschaften! Am Titicacasee angekommen suchen wir einen kleinen Ort zum Verweilen und landen in Esallani- ein kleines Dorf direkt am See gelegen. Die Menschen hier betreiben hauptsächlich Landwirtschaft und bauen v.a. Getreide, Kartoffeln und Gemüse an oder leben vom Fischfang. Es gibt hier auch viele Schafe, Schweine, Kühe und alles ist sehr einfach und überschaubar. Die Frauen tragen auch im Alltag ihre bunte Kleidung ( weite Röcke, bestickte Tücher und Hüte, bunte Schultertücher zum Tragen von Lasten...) und man sieht sie überall- auf dem Feld arbeiten, Kühe melken, Schafe hüten... Anfangs sind wir hier gleich die Attraktion (die Einzigen nicht Indigenas) und werden ganz herzlich empfangen um dann auf Empfehlung in einem Restaurant mit Zimmervermietung zu landen. Die Besitzer fahren über das Wochenende zu einer Hochzeit und die 16- jährige Nichte (samt ihren vier kleinen Geschwistern) hütet das Haus; somit können wir im Innenhof sicher parken. Der Titicacasee ist der größte Süßwassersee Südamerikas und der höchstgelegenste Binnensee der Welt. Hier leben viele Quechuas und Urus ( indigene Völker in Peru sind v.a. Quechuas und Aymaras). Im Titicacasee liegen mehrere Inseln und wir machen einen Ausflug auf die Insel Amantani. Auf der Insel gibt es zwei Berge- genannt Pachamama ( Mutter Erde) und Pachatata (Vater Erde) mit ca. 4130 Höhenmeter. Die Einwohner sind Quechuas und sie verehren Pachamama und Pachatata sehr und pflegen bestimmte Rituale. Es gibt keine Autos und es ist hier eine sehr friedliche Atmosphäre. Wir geniessen den Tag auf Amantani sehr und bedanken uns bei Francisca- sie hat uns willkommen geheissen, uns über ihre Insel bis auf Pachatata geführt... und von dort aus hatten wir einen traumhaften Ausblick! Man könnte hier länger verweilen und das einfache Leben geniessen... aber es zieht uns weiter und wir fahren nach Pisac. Wir wollen die Stadt Juliaca umgehen da die Strassen und der Verkehr eine einzige Katastrophe sind (kennen wir von der Hinfahrt!)... unsere Navigationsmap führt uns auf fürcherliche Nebenstrassen und da es erst geregnet hat gibt es einige riesige Wasserpfützen. Henri möchte eine dieser großen Pfützen umfahren und unser Bus bleibt im Matsch stecken und fährt sich fest! Wir waten im knöcheltiefen Schlamm umher und versuchen alles mögliche... Dank der Hilfe der umliegenden Anwohner schaffen wir es... und letztendlich müssen wir doch durch diesen "grauenhaften" Ort! Nach diesem Abenteuer kommen wir gut in Pisac an. Pisac ist eine Stadt und war früher eine Bergfeste der Incas; sie liegt etwa 33 km von Cusco entfernt. Es gibt hier einen großen Markt und überall gibt es schöne Dinge zu kaufen und lecker Essen. Aus dem purpurfarbenen (eigentlich schwarzer Mais) wird Chicha amorada gemacht- ein typisches nicht alkoholisches Getränk Perus- und es schmeckt saulecker! Hier ein paar Eindrücke von Pisac... Das ist unsere bisherige Reiseroute in Peru:
1 Comment
Ana
3/25/2019 08:51:51 pm
Pooh! Das sind ja wieder Abenteuer! Gut, dass die Leute alle so nett und hilfreich sind und euch -wörtlich- aus der Patsche geholfen haben! Die Landschaften sind wieder ganz anders als das, was ihr bisher gesehen habt, bzw. als das, was ich bisher auf euren Fotos sah. Vor allem die kargen Berglandschaften beeindrucken mich und Stascha - ihr werdet sehen, dass diese einen totalen Gegensatz darstellen zu unserer tropischen, grünen Berglandschaft hier in der Zentralkordillere Kolumbiens. Ich neue mich auf euch in Medellín! Und ich bin schon gespannt auf euren Bericht aus Cuzco und Machu Picchu! Eure Ana
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AutorLaRica ist "die Reiche" - Claudia Reich und der Gaucho ist Henri Rabe Archiv
October 2022
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