ein Jahr Auszeit und die Überraschungen des Lebens...
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Nach unserem Ausflug in die Wüste geht es weiter an die Küste. Wir übernachten ausserhalb der Wüstenstadt Antofagasta auf einem kleinen Campingplatz. Wir sind die einzigen Gäste und haben einen wunderbaren Blick auf den Pazifik! An der Pazifikküste entlang geht es 416 km von Antofagasta bis nach Iquique. Wir machen auf halber Strecke einen Zwischenstop in dem Fischerdorf Caleta buena und übernachten hier. Mitten im Dorf steht diese unglaublich schöne Eisenbahn... war einmal ein Restaurant...aber hier ist es wohl sehr schwierig... das Dorf hat keinen Strom, jeder hat seinen eigenen Agregator! Am nächsten Tag passieren wir Tocopilla- eine Hafenstadt ( v.a Kupferexport) mit thermischen Kraftwerken. Wir sehen schon aus der Entfernung wie die Stadt in eine Smogwolke eingehüllt ist. Die ganze Fahrt nach Norden ist sehr interessant... rechts die Wüste und links der Pazifik... dazwischen immer weder kleine Dörfer oder Ansiedlungen. Es gibt immer wieder schöne Abschnitte... immer wieder sehen wir die Geier mit ihren hochroten Köpfen... es gibt Felsformationen oder schöne Sandbuchten... Leider sehe ich hier auch viel Unangenehmes... viele Strandabschnitte sind stark verschmutzt... das Meer hat schmutzige Schaumkronen und es liegt sehr viel Abfall herum... Es gibt hier einige Minen und das Wasser ist z.T. stark belastet; die Dörfer haben keinen Strom und ich denke auch kein Abwassersystem... Wir machen in einer kleinen Bucht eine Pause und schmunzeln über diesen rostigen Schubkarren voller Algen... wir wundern uns nicht, sondern denken dieser wurde hier entsorgt. Kurze Zeit später kommt eine Frau und holt den Schubkarren ab... sie erzählt dass sie die angeschwemmten Algen sammelt, trocknet und verkauft- diese werden nach China exportiert wo man diese für Heilmittel verwendet! Hier geht die Wüste direkt über ins Meer... Wir bleiben 2 Tage in Iquique... einerseits weil wir hier einen wunderschönen Platz gefunden haben (eine Flugschule für Paragliding hat sich hier eine traumhafte Oase geschaffen und hat hier ein paar Campings) und weil wir unser Auto noch einmal durchchecken wollen bevor es nach Peru geht. Vor genau 26 Jahren war ich hier schon einmal... bin wircklich sehr überrascht, denn ich habe es ganz anders in Erinnerung... diese Stadt ist in den letzten Jahren explodiert! Das ist unsere bisherige Reiseroute und fast 13 000 km...
1 Comment
Ana
3/19/2019 06:14:03 am
Kontrastreich ist eure Reise, und darunter sind dann leider auch die Kontraste zwischen (scheinbar?) unberührter Natur und den Folgen unserer globalen, zügellosen Konsumgesellschaft - auch wenn man es vom Fernsehen und von sonstigen Nachrichten her weiss - es ist etwas ganz Anderes, ploetzlich in den abgelegensten, wunderbarsten Winkeln der Erde die grausamen Früchte - sprich Anfallprodukte, Plastik, Chemie etc.- unserer ungebremsten sogenannten Zivilisation zu finden, deren "Fortschritt" die ganze Welt in den Abgrund zu stürzen droht. Dieses Schock-Erlebnis hatten Dani und ich im letzten September auch, als wir in einem einsamen, absolut abgelegenen Strand im Chocó an der kolumbianischen Pazifikküste, hunderte con Plastikflaschendeckel fanden. Da wird einem doch schon bange..
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AutorLaRica ist "die Reiche" - Claudia Reich und der Gaucho ist Henri Rabe Archiv
October 2022
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