ein Jahr Auszeit und die Überraschungen des Lebens...
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Wir fahren die Panamericana weiter Richtung Norden und suchen einen kleinen Ort an der Pazifikküste zum Übernachten. Einem Tipp folgend (hier soll es eine Eco- Lodge geben wo man für wenig Geld campen kann) fahren wir auf einer Sandpiste durch die Dünen... wir haben hier einen wunderbaren Ausblick auf den Pazifik... Es ist wunderschön hier aber trotz unserer Bemühungen finden wir hier keine Lodge...hier ist nichts außer den Sanddünen und das Meer...und dann finden wir das hier... das ist ja schon ziemlich schräg, allerdings auch ziemlich erschreckend... das ist nur ein kleiner Ausschnitt eines großen Müllberges! Wir waren ja schon sehr entsetzt über die vermüllten Gebiete im Norden Chiles, aber Peru übertrifft dies um einiges... vor allem wundere ich mich wie all dieser Abfall in diese Gegend kommt. Wir finden dann aber ein kleines Fischerdorf und können dort am Strand in unserem Bus übernachten. und es wird ein richtig schöner, romantischer Abend am Strand...
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Es geht weiter entlang der Pazifikküste... von Pisco Richtung Lima. Ca. 40 km vor der Hauptstadt quartieren wir uns in Punta Hermosa an der Playa Silencio in einem Hostal ein. Die alte Panamericana wird gerade wieder neu instandtgesetzt, d.h. die Strasse ist aktuell eine einzige Sandpiste und der ganze Ort ist völlig eingestaubt! An der Playa Silencio (liegt durch eine Mauer geschützt auf der anderen staubfreien Seite der Panamericaner) zeigt sich Peru wieder von einer neuen Seite... eine weiße, realtiv moderne Wohnlandschaft direkt in der wunderschönen Bucht gelegen. Ein Ort für sehr wohlhabende Peruaner. Habe leider nur ein schlechtes Handyfoto. Für uns ist es ein guter Ausgangspunkt für eine Tagestour nach Lima und ich esse hier mein erstes Ceviche- ein typisches peruanisches Fisch-/ Meeresfrüchtegericht! Wir haben uns Lima irgendwie völlig anders vorgestellt- hektisch, überfüllt, chaotisch, und und und... und wir sind sehr übberrascht! Im Zentrum mit den wunderbaren Kolonialgebäuden, zum Teil verkehrsberuhigt wirkt alles sehr aufgeräumt und sehr schön. Wir begegnen hier sehr aufmerksamen und hilfsbereiten Einwohnern und erleben hier eine relativ entspannte Großstadt. Die monumentalen Plätze sind sehr sauber und gepflegt; es wird auch viel renoviert... Dann gibt es das wunderbare Viertel Barranco... das Viertel der Künstler, Musiker, Freidenker... am Steilhang liegen die Häuser und darunter das Meer... Dieses Viertel scheint sehr hip zu sein... (vorallem das Nachtleben betreffend) es gibt viel kreatives und alternatives zu entdecken und wir merken gleich dass es uns gefällt! Im 19. Jahrhundert war dies der "Zufluchtsort" der Reichen und Schönen die im Sommer der Hitze Limas entfliehen wollten und dieser flair ist an manchen Ecken noch erhalten... Ach ja, wir sind mit den öffentlichen Verkehrsmittel gefahren ( Metrobus, collectivo...) und für uns war es ein entspannter Tag in einer Millionenstadt. Am nächsten Tag sind wir weiter nach Norden gefahren und es gibt keine Umgehungsstrasse- d.h. wir mussten mit unserem Bus mitten durch Lima durch... das war eine neue und weniger entspannte Erfahrung!
Wir verlassen das heilige Tal und steuern die Pazifikküste an um dann weiter Richtung Norden zu fahren. Den ersten Zwischenstopp machen wir in Andahuaylas wo wir nur übernachten. Wir kommen bei Dunkelheit an da wir die Fahrtzeit unterschätzt haben – die Strasse schlängelt sich durch die Berge und wir passieren immer wieder kleine Dörfer was viel Zeit in Anspruch nimmt. Ein gr. Teilstück der Strasse ist nicht asphaltiert, viele LKW´s sind unterwegs und teilweise ist es auch noch neblig. Aber die Landschaft ist wieder einmal sehr abwechslungsreich und atemberaubend schön! Wir bewegen uns seit über einer Woche zwischen 2500 – 4500 Höhenmeter... und wir erleben das als sehr anstrengend! Alles kostet viel mehr Kraft und man hat immer ein wenig das Gefühl keine Luft zu bekommen. Vor allem nachts haben wir durch den Sauerstoffmangel Atemnot was den Schlaf nicht sehr fördert. Aber dafür werden wir reichlich belohnt... wenn man über den 4000´ern fährt ist das schon ein mächtig schönes Gefühl! Die Fahrt nach Ayacucho führt uns durch viele Dörfer und wir bekommen einen kleinen Eindruck vom Leben in den Bergen. Ayacucho ist eine Stadt mit ca. 147 000 Einwohnern und vielen Kirchen. Hier gibt es schöne Plätze und Gassen und insgesamt geht es hier recht quirlig zu... über den Strassenverkehr wollen wir jetzt aber nicht berichten... Es geht weiter Richtung Pisco. Wir wollen diesmal auf keinen Fall in die Stadt und übernachten ca. 15 km vor der Hafenstadt. Die Fahrt ist traumhaft schön und unglaublich abwechslungsreich...wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus! Die Regenzeit in Peru geht bis März/ April und deshalb ist hier alles wahnsinnig grün, es gibt viele bunte Wiesenblumen und die Flüsse sind mit Wasser gefüllt. Es geht nochmal hoch in die Berge und die Farben sind unglaublich beeindruckend und teilweise wirkt es völlig irreal.... und die Stimmung... einfach unbeschreiblich! Wir haben lange vorher überlegt... machen wir es oder nicht? Es gibt verschieden Wege um nach Machu Picchu zu kommen. Es führt eine einzige einspurige, staubige, abenteuerliche und nicht ungefährliche Strasse nach Santa Teresa- von dort aus geht es dann zur Inkastadt. Es war klar, mit unserem Bus machen wir es nicht und für mich war sofort klar, auch nicht mit dem öffentlichen Bus o.ä.- bin ja nicht lebensmüde! Alles erlaufen über den Inka - Trail wäre zu zeitaufwendig und dazu sind wir nicht fit genug (die Höhe macht uns zu schaffen!) Die sicherste und bequemste Variante ist mit dem Zug und anschl. mit dem Sammelbus... und diese Variante ist wircklich teuer! Die privaten Zuglinien sahnen hier richtig ab und eigentlich wollen wir das nicht unterstützen... Aber Peru zu bereisen ohne Machu Picchu zu sehen...nein das geht auch nicht! Wir dachten wir lassen es darauf ankommen, wenn sich alles easy orgnisieren lässt dann machen wir es. Es ist Nebesaison und damit alles kein Problem... Wir nehmen den ersten Zug um 05:00 Uhr morgens und wir sind wieder einmal vom Glück gesegnet- es ist Kaiserwetter! Der Nebel lichtet sich zunehmend und es ist wircklich unglaublich beeindruckend! Ein unbeschreiblicher Platz...und all diese grünen Terrassen...phantastisch! Die Ruinenstadt der Inkas wurde im 15. Jahrhundert erbaut ( wahrscheinlich ca. 1450) und gehört zum UNESCO- Weltkulturerbe. Die Stadt liegt auf 2430 Höhenmeter und wurde 1911 von einer Expedition durch Zufall wieder entdeckt. Warum diese Stadt verlassen wurde ist unklar.... vielleicht sind es auch die vielen Rätsel die das ganze noch interessanter machen? Am frühen Nachmittag zieht wieder Nebel auf und es fängt an zu regnen. Wir haben genug von den Touristenströmen und deshalb auch keine Lust mit dem Bus zu fahren; so laufen wir einen kleinen Teil des Inka Trails zu Fuß bis zum Zug.
Wir kommen durchnäßt, durchgefroren und etwas erschöpft wieder in Ollantaytamba an... und sind überglücklich dass wir dieses Weltwunder erleben durften!!! Diese peruanischen Glücks- Kühe sieht man im heiligen Tal der Inkas oft! Meist sitzen sie am Dachgipfel und sollen Glück und gute Energie für die Hausbewohner bringen... sie sind auch ein Zeichen des Dankes an Gott. Wir sind in Ollantaytamba und haben von hier aus unseren morgigen Ausflug nach Machu Picchu organisiert (wir sind schon voller Vorfreude!). Ollantaytambo (dt. Speicher meines Gottes) liegt am Fluß Urubamba und ist (lt. Wikipedia) das einzig verbliebene Beispiel für Stadtplanung aus der Inka- Zeit. Die Gebäude und Inka- Terrassen sowie die engen Gassen der Stadt befinden sich noch im ursprünglichen Zustand. Ollantaytamba ist eine historisch sehr wichtige Stadt und für viele der Ausgangspunkt für die Machu Picchu Tour. Obwohl sehr touristisch ist es eine wircklich sehr schöne Stadt mit engen Gassen und wundervollen Ausblicken auf die historischen Ruinen und den grünen Bergen.
Wir übernachten im Städtchen Arica welches ganz im Norden Chiles liegt. Am nächsten Tag geht es über die Grenze nach Peru. Der Grenzübergang verläuft ohne Probleme, und wenn man weiss welches Formular man ausfüllen muss, geht es auch relativ flott. Die nächste Stadt nach der Grenze ist Tacna und wir fahren weiter bis Moquegua. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich- teilweise sehr karg und staubig, teils sehr grün und farbenprächtige Berge. In jedem Land muss man sich neu organisieren, und Peru ist für uns völlig neu. Hier gibt es kaum Campingplätze und wir suchen nach Alternativen. Vorerst nehmen wir uns ein Zimmer in einer Hospedaje (Hostal/ Hotel) mit Garage. Tagsüber ist es kein Problem unseren Bus zentral zu parken, aber nachts sollte man ihn nicht unbewacht stehen lassen. In Moquegua irren wir durch die engen Gassen bis wir unser Hostal finden und lernen den peruanischen Verkehr kennen! In Peru werden die Ampeln (diese sind rar!) beachtet, ansonsten hat derjenige Vorfahrt der am lautesten hupt, am schnellsten oder am dreistesten fährt! Durch Städte zu fahren ist total anstrengend und gefährlich und fordert unser beider Konzentration! Zweispurige Strassen werden vierspurig- die colectivos (kl. Sammelbusse) fahren rechts und halten alle paar Meter um sich dann wieder rücksichtslos reinzudrängeln, links drängeln die Lastwägen, von beiden Seiten die Dreirad- Taxis, Mopeds, Fahrräder und sonstiges... dann sind da auch noch die Einwohner und Hunde welche die Strasse queren...und die Strassen selber- falls geteert dann voller Schlaglöcher oder Sandpisten mit Gräben, Steinen und Wasserpfützen! Deshalb meiden wir größere Städte und somit fahren wir leider auch an Arequipa vorbei ( die "weiße Stadt" soll wunderschön sein!). Wir übernachten in einem kleinem Ort ausserhalb und fahren dann weiter zum Titicacasee. Auf dem Weg dorthin wieder wunderschöne Landschaften! Am Titicacasee angekommen suchen wir einen kleinen Ort zum Verweilen und landen in Esallani- ein kleines Dorf direkt am See gelegen. Die Menschen hier betreiben hauptsächlich Landwirtschaft und bauen v.a. Getreide, Kartoffeln und Gemüse an oder leben vom Fischfang. Es gibt hier auch viele Schafe, Schweine, Kühe und alles ist sehr einfach und überschaubar. Die Frauen tragen auch im Alltag ihre bunte Kleidung ( weite Röcke, bestickte Tücher und Hüte, bunte Schultertücher zum Tragen von Lasten...) und man sieht sie überall- auf dem Feld arbeiten, Kühe melken, Schafe hüten... Anfangs sind wir hier gleich die Attraktion (die Einzigen nicht Indigenas) und werden ganz herzlich empfangen um dann auf Empfehlung in einem Restaurant mit Zimmervermietung zu landen. Die Besitzer fahren über das Wochenende zu einer Hochzeit und die 16- jährige Nichte (samt ihren vier kleinen Geschwistern) hütet das Haus; somit können wir im Innenhof sicher parken. Der Titicacasee ist der größte Süßwassersee Südamerikas und der höchstgelegenste Binnensee der Welt. Hier leben viele Quechuas und Urus ( indigene Völker in Peru sind v.a. Quechuas und Aymaras). Im Titicacasee liegen mehrere Inseln und wir machen einen Ausflug auf die Insel Amantani. Auf der Insel gibt es zwei Berge- genannt Pachamama ( Mutter Erde) und Pachatata (Vater Erde) mit ca. 4130 Höhenmeter. Die Einwohner sind Quechuas und sie verehren Pachamama und Pachatata sehr und pflegen bestimmte Rituale. Es gibt keine Autos und es ist hier eine sehr friedliche Atmosphäre. Wir geniessen den Tag auf Amantani sehr und bedanken uns bei Francisca- sie hat uns willkommen geheissen, uns über ihre Insel bis auf Pachatata geführt... und von dort aus hatten wir einen traumhaften Ausblick! Man könnte hier länger verweilen und das einfache Leben geniessen... aber es zieht uns weiter und wir fahren nach Pisac. Wir wollen die Stadt Juliaca umgehen da die Strassen und der Verkehr eine einzige Katastrophe sind (kennen wir von der Hinfahrt!)... unsere Navigationsmap führt uns auf fürcherliche Nebenstrassen und da es erst geregnet hat gibt es einige riesige Wasserpfützen. Henri möchte eine dieser großen Pfützen umfahren und unser Bus bleibt im Matsch stecken und fährt sich fest! Wir waten im knöcheltiefen Schlamm umher und versuchen alles mögliche... Dank der Hilfe der umliegenden Anwohner schaffen wir es... und letztendlich müssen wir doch durch diesen "grauenhaften" Ort! Nach diesem Abenteuer kommen wir gut in Pisac an. Pisac ist eine Stadt und war früher eine Bergfeste der Incas; sie liegt etwa 33 km von Cusco entfernt. Es gibt hier einen großen Markt und überall gibt es schöne Dinge zu kaufen und lecker Essen. Aus dem purpurfarbenen (eigentlich schwarzer Mais) wird Chicha amorada gemacht- ein typisches nicht alkoholisches Getränk Perus- und es schmeckt saulecker! Hier ein paar Eindrücke von Pisac... Das ist unsere bisherige Reiseroute in Peru: In Argentinien ist Gauchito Gil ein Volksheiliger, obwohl er von der katholischen Kirche nie anerkannt wurde. Es gibt verschiedene Legenden um den "kleinen Gaucho Gil", aber er war so etwas wie der argentinische Robin Hood. Überall befinden sich kleine- oder auch sehr große- Schreine mit roten Fahnen am Rand der Strassen. Er ist der Schutzpatron für Auto,- Bus- und Lastwagenfahrer, und es ist üblich zu hupen wenn man an einen Schrein vorbei fährt um damit zu grüßen.... als Gegenleistung erhält man eine unbeschwerliche und unfallfreie Reise! Und hier in Argentinien (bei der teilweise rasanten Fahrweise) hat man ihn wircklich nötig... Uns hat er bisher gut begleitet und ich mag dieses Rot am Wegesrand!
Nach unserem Ausflug in die Wüste geht es weiter an die Küste. Wir übernachten ausserhalb der Wüstenstadt Antofagasta auf einem kleinen Campingplatz. Wir sind die einzigen Gäste und haben einen wunderbaren Blick auf den Pazifik! An der Pazifikküste entlang geht es 416 km von Antofagasta bis nach Iquique. Wir machen auf halber Strecke einen Zwischenstop in dem Fischerdorf Caleta buena und übernachten hier. Mitten im Dorf steht diese unglaublich schöne Eisenbahn... war einmal ein Restaurant...aber hier ist es wohl sehr schwierig... das Dorf hat keinen Strom, jeder hat seinen eigenen Agregator! Am nächsten Tag passieren wir Tocopilla- eine Hafenstadt ( v.a Kupferexport) mit thermischen Kraftwerken. Wir sehen schon aus der Entfernung wie die Stadt in eine Smogwolke eingehüllt ist. Die ganze Fahrt nach Norden ist sehr interessant... rechts die Wüste und links der Pazifik... dazwischen immer weder kleine Dörfer oder Ansiedlungen. Es gibt immer wieder schöne Abschnitte... immer wieder sehen wir die Geier mit ihren hochroten Köpfen... es gibt Felsformationen oder schöne Sandbuchten... Leider sehe ich hier auch viel Unangenehmes... viele Strandabschnitte sind stark verschmutzt... das Meer hat schmutzige Schaumkronen und es liegt sehr viel Abfall herum... Es gibt hier einige Minen und das Wasser ist z.T. stark belastet; die Dörfer haben keinen Strom und ich denke auch kein Abwassersystem... Wir machen in einer kleinen Bucht eine Pause und schmunzeln über diesen rostigen Schubkarren voller Algen... wir wundern uns nicht, sondern denken dieser wurde hier entsorgt. Kurze Zeit später kommt eine Frau und holt den Schubkarren ab... sie erzählt dass sie die angeschwemmten Algen sammelt, trocknet und verkauft- diese werden nach China exportiert wo man diese für Heilmittel verwendet! Hier geht die Wüste direkt über ins Meer... Wir bleiben 2 Tage in Iquique... einerseits weil wir hier einen wunderschönen Platz gefunden haben (eine Flugschule für Paragliding hat sich hier eine traumhafte Oase geschaffen und hat hier ein paar Campings) und weil wir unser Auto noch einmal durchchecken wollen bevor es nach Peru geht. Vor genau 26 Jahren war ich hier schon einmal... bin wircklich sehr überrascht, denn ich habe es ganz anders in Erinnerung... diese Stadt ist in den letzten Jahren explodiert! Das ist unsere bisherige Reiseroute und fast 13 000 km...
Wir nehmen den Grenzübergang Paso de Jama und sind diesmal besser vorbereitet- die frischen Lebensmittel sind aufgebraucht und die letzten Trauben verschenkt Henri an einen brasilianischen Motorradfahrer welcher sich riesig darüber freut. Unsere "wertvollen" Gewürze und der Safran sind an sicheren Orten verstaut. Henri frägt den Grenzbeamten auf argentinischer Seite ob die kleine Tüte mit Cocablättern (gegen die Höhenkrankheit) in Chile erlaubt sei- er ist sich nicht ganz sicher und denkt eher nicht....er gibt uns den Tipp dass wir die Tüte doch einfach in die Hosentasche stecken sollen- da würde man in der Regel nicht kontrollieren, aber wir sollen nicht sagen dass er uns dazu geraten hat:-D An der Grenzstation müssen wir uns 5 Stempel abholen und das Formular RICHTIG ausfüllen und dann geht es zur Fahrzeugkontrolle. Der junge chilenische Zollbeamte schaut sehr streng.... er zeigt allerdings dann mehr Interesse an der Einrichtung unseres Busses und an unseren Reiseplänen. So entsteht ein kleiner Plausch und wir können problemlos passieren. Alle Aufregung - umsonst! Nach dem Passübergang geht es nochmal so richtig hoch... bis über 5000 Höhenmeter! Unser Bus schlängelt sich tapfer im zweiten Gang mit 40 kmh die Strasse nach oben... dafür werden wir mit einem traumhaften Ausblick und abwechslungsreicher Landschaft belohnt....salinas, wunderschöne Farben und immer wieder die schneebedeckten Berggipfel! Und dann geht es die letzten 45 km von 4600 auf 2400 Höhenmeter bergab bis nach San Pedro de Atacama! San Pedro de Atacama ist eine Oase und ein Ort, sowie eine Gemeinde in der Atacamawüste (diese ist eine der trockrnsten und einsamten Landschaften der Welt!). Unser Körper reagiert auf diese extremen Höhenunterschiede und als wir in San Pedro de Atacama ankommen sind wir komplett überfordert. Der Ort ist eigentlich ganz schön, aber sehr touristisch geprägt und überfüllt.... überall travel agencies, Souvenierläden, Restaurants und viele viele Menschen...! Wir flüchten und finden etwas ausserhalb einen tollen Campingplatz - Andes Nomads - mitten in der Natur! Am nächsten Tag geht es in die Wüste... wir erkunden das Gebiet Salar de Atacama... In einem kleinen Gebiet zahlt man Eintritt und kann dann eine Laguna besichtigen und ein Bad im kleinen Salzsee nehmen... alles ist hier gut ausgestattet ...Dusche, Umkleide...etc. Und wen treffen wir hier??? Unglaublich aber wahr... ein junges Paar auf Reisen... Cynthia ist aus München und ihr Mann Facu aus Argentinien! Beide haben, im Gegensatz zu uns, das Bad im Salzsee schon hinter sich! Wie ihr seht haben die beiden auch einen Reiseblog... die Welt so groß und doch so klein! Weiter geht es zur Laguna Chaxa mit ihren Flamingos. Hier ist alles wie in Zeitlupe...die Flamingos haben die ganze Zeit ihren Kopf unter Wasser und fischen die kleinen Garnelen... man muss warten um sie im Ganzen zu sehen... und dann gibt es noch jede Menge kleiner Eidechsen welche auch beachtet werden möchten! Es gibt hier soviel schönes zu entdecken, doch wir können nicht lange verweilen da wir Richtung Norden weiter wollen. So entscheiden wir uns für das Valle de la Luna... Früher konnte man hier alles auf eigene Faust erkunden und nachts die Sterne betrachten... heute zahlt man Eintritt und die Wege sind markiert und alles ist begrenzt. Dennoch ist hier alles sehr beeindruckend!
Das schlechte Wetter in Salta hält an und wir fahren weiter in die Provinz Jujuy. Wir finden einen superschönen Campingplatz in einem kleinen Ort namens Yala ca. 10 km von San Salvador de Jujuy entfernt. Wir bleiben dort zwei Tage und sind dann wieder fit für die Weiterfahrt. Wir machen einen kurzen Zwischenstop in Purmamarca- ein kleines indigen geprägtes Dorf welches wunderschön gelegen ist. Das Dorf hat sich über die letzten Jahre stark verändert und ist sehr touristisch. Für uns ist es genau der richtige Ort, denn wir wollen uns eine warme Decke kaufen um die kommenden nächtlichen Minusgrade zu überleben! Nach dem kleinen bunten Abstecher geht es nun hoch hinaus... Wir wollen nach Susques - die letzte kleine Ortschaft vor dem Grenzübergang Paso de Jama nach Chile. Die Landschaft verändert sich immer wieder und wir schlängeln uns nach oben... 4170 Höhenmeter sind nur ein kleiner Vorgeschmack! Die abwechslungsreiche Umgebung lädt immer wieder zum Verweilen ein... so auch bei dieser salina... Auf den Hochebenen dem- Altiplano - sehen wir dann die ersten Viquñas... und dann auch Alpakas und Lamas... Schließlich erreichen wir Susques auf fast 4000 Höhenmeter. Für uns beide die erste Nacht bei dünner Luft und in dieser Höhe und wir sind dankbar um unsere neue, schöne warme Decke!
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AutorLaRica ist "die Reiche" - Claudia Reich und der Gaucho ist Henri Rabe Archiv
October 2022
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